Donnerstag, April 28, 2005

devotion

Gerade eben kann ich von einer langen weiten Reise zurück. Mich küssten Flüsse, ich war eine Flamme und fraß junges Holz, mich regneten Wolken, ich wanderte durch die Dürre der Armen. Ich stand auf unendlichen Wiesen, fegte durch dichte Gezweige. Ich glitt über Berge und Täler, löste mich auf in die Tränen des Leidens. Und während mein Körper wie Bienen summte, wie Donner grollte, wie Feuer zuckte, kraftvoll ineinander verschwamm und die Erde erbeben ließ, stand das Meer zu meinen Füßen still und glänzte.

Eine ganz normale Stunde, ein ganz normaler Raum und Stranvinskys Feuervogel CD.
Gib Dich hin! Schmeiß Dich rein! Mach Dich draus!

May unbounded love be with you!
May you be with the everpresent unbounded love!

Dienstag, April 12, 2005

Vergebung

Am Sonntag bin ich beim Gottes dienst der Kirche der Mormonen gewesen. Ein Gottesdienst wie ich ihn so nie erlebt habe. Meine Erinnerungen an die Gottesdienste der evangelischen Kirche zu meiner Konformanden Zeit schienen wie aus einem anderen Leben zu sein. Ich erinnere mich da an Starre, Glaubensbekenntnis auswenidig lernen, kollektiver Zwang dem ich zu dieser Zeit gerade entwachsen wollte.
Mein Herz ist gereift und ich merke, dass eine kirchlichen Atmosphäre gefüllt mit weicher Liebesluft, zarter Fröhlichkeit, allesakzeptierende Offenheit wie ich sie letzten Sonntag spüren durfte sehr verwandelnd auf mich einwirkend kann. Zuerst haben wir über ein bestimmtes Thema gesprochen, die Auferstehung. Was bedeutet, dass Jesus auferstanden ist. Den Tod umarmen, Leben bejahen. Alle Interpretationen hatten Platz, keine Tabus.
Den abschließenden Gottesdienst selbst fand ich sehr außergewöhnlich: Jeder der wollte, ob Mormone oder nicht, durfte nach Vorne gehen und sein Zeugnis geben. Das war sowas von mitreißend wie ich es selten erlebt habe. Da standen Frauen vorne die vor Glücklichkeit über eine Passage in der Bibel, das Leben oder den Frühling anfingen zu weinen und die ganze Gemeinde in ihren Bann zogen. Menschen die in aller Ehrlich- und Offenheit ihr Leid kundgaben. Ein Mädchen dass voller Lebendigkeit alle Menschen im Raum ein Lächeln aufs Gesicht setzte. Auch ein Mann der mir sehr verwirrt schien und zusammenhangslose Sätze vortrug wurde mit offenen Armen aufgenommen. Mir fiel es selten so einfach mich vollkommen zu öffnen, alle Teilrealitäten, alle Schwächen und Oberflächlichkeiten der Menschen einzuatmen und zu akzeptieren.
Als ich mit einem Lächeln auf dem fahrrad nach Haus fuhr, fühlte ich mich irgendiwe total sicher, von irgendetwas beschützt, Gottes Hand über mir. Sowas hatte ich noch nie so deutlich gespürt.
Ich merke deutlich wie wichtig es für mich ist neben allmorgentlicher Atemkonzentration auch diese Fülle mit Menschen zusammen erfahren zu dürfen. Ich gehe auch gerne jetzt öfters zu den coolen unsichtbaren Zen Praktizierenden, aber wie André sagt, es fehlt was. Dort scheint mir alles sehr steril, klar, rein, deutlich, blitzblank. Ein Handschlag ist schon viel. Der Raum schmeckt nach Nichts.
Lass die Gedanken, zurückzum Atem! Während die Gläubigen immer was in der Hand haben wollen, sich ohne Körper immer noch an was klammern, flüchten die Zenleute weg von allem spürbaren. Ab ins pure Sein.
Well well….ying and yang, male and female….u name it!
Erbarmen und Frieden und Liebe mögen euch in reichem Maße von Gott zuteil werden!

Freitag, April 08, 2005

Heute ich morgen du

Durch Schwingungen versetzt
Singst Du mein Lied noch heute
Denn was morgen bleibt ist
Bloß die traurige Wahrheit

Ich sage Dir,
Du fällst Dir noch auf!
Du zerfließt noch heute
in schwindelnden Höhen!
allen Antworten entgegen
um
wunderbar, immerdar, ein für allemal,
glücklich verloren,
vom Boden verschluckt zu werden!

Mein Retter und Zerstörer
Mein fröhliches Mißgeschick
Meine eiserne Feder
Meine Seele ohne Haut
trinken Dein Blut,
schenken Deinen Flügeln Wachs

Deine Zähen voll Splitter
Dein Kopf wie ein Schwamm
Lächelnd an der Longe geführt
Ziehst Du Dich selbst an den Haaren herbei.
Erschrocken von ihrer eigenen Stimme
Springt meine Klippe auf Dich
Nicht mich sollst Du beschuldigen!
Hoff auf meine nächste Hoffnung!

Dein Leben ist ein sinuscosinus
Und ich Dein Koordinatensystem

Wo auch immer wo ist,
Wer auch immer Du bist,
Ein Satz setzt sich gegen Dich
Und mein Fragezeichen steht still.

Sonntag, April 03, 2005

paperlove

Heute: müde, hungrig, lustlos, träge, sinnlos. Nur die Sonne schien. Und einmal mehr habe ich gemerkt wie befreiend es sein kann sich hinzusetzen und einfach aus sich heraus zu schreiben. Den Ekel den die ersten Sätze gebären mitzunhemen, alles ausdrücken, alles akzeptieren und plötzlich vom Strom erfasst werden um sich letztendlich zufrieden zurückgelehnt mit einem Lächeln auf dem Gesicht wiederzufinden.

Sing with me!
Sink with me!
Shrink with me!
Since we are free
sliding on the edge of our scarfs!

Freitag, April 01, 2005

SDP_oemzzz

Beige
Fass! Friss! Grabsch! Schlag zu!

Mein Kopf tut weh wenn der Boden mich schlägt.

Wer bist Du? –nein- Was bist Du?

Ich bin allein und weiß es nicht.
Unter unzähligen Gestalten zuviel.

Ich sehe keinen Sinn.
Ich kann nicht lachen
.Ich kann nicht weinen.

Ich kann nur schreien!
Ich kann nur schreien!
Ich kann nur schreien!