Sonntag, Oktober 29, 2006

das jüngste Zeichen

Manche Leuchtzeichen im endlos grauen Häusermeer erkennt man trotz Nebel ohne Sonne scheinen Augenblicke durch Staub in Augen. Getrocknete Farbe in Lungen. Festgeschwitzte Hemden und flimmernder Benzingeruch. Laute Gesänge in Uniform ziehen durch manche Schlitze als lang geworfene Strichfolgen. Eine Maostatue grüßt die Sonne, Klecks auf weißes Papier, entzieht dem harten Schall ganz kurz die Luft. Pferdekarren voll mit Pfirsichen beladen füllen kleine dünne Plastiktüten in zerrenden Hupkonzerten durch schwarz angemalte Lippen einen kleinen Magen und vielleicht als einzige die Sonne sahen kurz bevor der Pinsel fiel und der Lärm zerbrach.

Montag, Oktober 23, 2006

schwarzweiß Abzug

Im heißen Nebel stehen sie, gewaltsam stille Bauten im breiten Straßenlärm der schwarzen Massen. Sie sprechen fast lauter als die Grillen in dunkelgrünen Bäumen am Straßenrand, sie sprechen so fest auf dem Boden wie die Bauten im Nebel, die die Breite der Straße in die Höhe und Ferne zieht. Wie hoch? Wie breit weitet sich der Stahl, wie fest ist der Beton? Wohin schauen diese Augen mit den waagerechten scharf geschliffenen Blicken? Im heißen Nebel treibt eine starke kollektive Kraft hinter Augen, Straßen, Bauten klar gerichtet schreitet weiter ebnet ein ins endlos graue Häusermeer. Diese eine starke Antwort druckt sich auf die Brust des Fremden. verdeckt jedoch wohl kaum die vielen feinadrige Alleen unter dünnen gelben Häuten, Lieder, Spiele, Tänze, Ängste die im Schall des Zirpens sich fern und nah durch leicht angezupfte Nebelberge ziehen.

Dienstag, Oktober 17, 2006

meinü

Mit ihren kleinen Sonnenschirmchen, der von weitem schon dünnen weich-gelben Haut, dem flachen runden Gesicht aus dem fein symmetrisch geschliffene, scharf verkleidete braune Augen schüchtern-arrogant von einem gestreckten Kreuz mit einem gerichteten Kopf auf achtvoll wohl gesetzen Schritten, sich lange beschauen lassen und dann kurz aber bedeutungsvoll-schmerzhaft, stark und scheinbar gnadenlos einen tötenden Blick zu werfen. Aber sich kurz vorher schon hingegeben haben.

Samstag, Oktober 14, 2006

Pekings Gassen

Ein Schritt weg von überdachten Betten, ein Schritt in eine heiße graue Nacht. Ein Schritt weg von beschriebenen Gesichtern, ein Schritt zwischen laute Augen. Ein Schritt weg von großen Straßen mehr in Deine grauen Gassen.


Es verirrt sich leicht in Pekings Straßen wenn wir nachts die schmalen Gassen wählen mit lauten Stimmen, unterbrochen von dunklen Zwischengassen mit leisem Knistern der Klimaanlagen und nur noch müden Grillen. Der Nebel bleibt auch in der Nacht mit verschwommenen gelben Lichten an grauen Straßen, grauen Mauern, grauen Staub ins Gesicht gemalt. Die Pfirsiche und Trauben blitzen und die lauten Stimmen essen viel mit Bier, werfen kurze starke Blicke durch scharf geschliffene Augenlieder, laden ein oder vefluchen. Auch wir gehen, dürfen gehen hin und her im Feuer harter fest gerichtet vierter Töne mit Zorn oder Freude die platzt, prallen ab von Sackgassen im bunten Nebel. Wenn kein Weg nachhause führt, wir weder wissen ob wir gleich zu Tisch gebeten oder dort im Grauen uns ein Messer durchsticht, führt uns dieser kleine Wächter ohne Worte nur mit Schritten durch das kleine Tor auf der anderen Seite genau auf diesen Weg zurück.

Mittwoch, Oktober 11, 2006

Die Stille einer großen Stadt

Es ist Nacht im 23. Stock und die unscharfen Lichter von weit fluten mit jedem Augenschlag neu, kleine Kegel auf Deiner Netzhaut. Aufgeschlagen von dem hellen Klang des Stahles der Baustellen. Der vielen Baustellen Flutlicht ohne Menschen mit schwarzem Haar nur Klängen von Stahl auf Stahl. Deine vollen Rollen Filme hinter müden Augen liegen gekühlt im Wind am Fenster. Blitze ohne Donner flüstern blinzelnd in die neblige Stadt zwischen Baustellen im Klang des Stahles zu aufgeschlagenen müden Netzhäuten am Fenster von 23 Stockwerken.