Freitag, März 25, 2005

God loves you!

Zweimal schon sind die Mormonen jetzt bei mir gewesen. Zweimal bin ich mit meinem Versuch die Ganzheitlichkeit in ihnen blühen zu lassen, gescheitert. (1.teil siehe tastentagebuch) Aber vielleicht war ich auch nicht hart genug. Es ist total lustig mit anzusehen wie ich mich in diese christliche Atmosphäre mit reinziehen lasse.
Um 15 Uhr kommen sie, schnell Bett gemacht, Tee aufgesetzt, Frisur gerichtet….über sich selbst gelacht.
Und dann wollten die zwei zerbrechlichen Herren mit Kravatte und Doppelknoten nicht mal meinen harmlosen, fast durchsichtigen, weißen Tee trinken. Aber naja, ist ja auch nicht schlimm.
Stimme 2 Oktaven höher gestellt, jedes Wort vorsichtig am Zipfel genommen, jeder Satz vorprogrammiert. Meine strenge Erziehung (sitz gerade! Sag bitte, danke! das macht man nicht!) hat sich da wohl mit dem bisschen christlichen Religion was ich sonst noch so erfahren und mir ausgemalt hatte, vermischt. Blue phase! Aber trotzdem geht diese Verkrampftheit auch von diesen zwei jungen netten Herren aus die mein kleines Reich in eine Kirche in eine Kirche verwandeln und wie zwei Engel aufrecht grinsend auf meinen 2 billigen Studentenwohnheimstühlen sitzen und jedes Wort nachzuhallen scheint.
Oh ja uh oh ah! Sag nichts falsches! Alarmstufe heilig!
Naja und als ich dann gemerkt hab, dass ich trotz der besten integralen Argumente (die ich mir – wie könnte es anders sein – natürlich schon vorher ausgedacht habe) doch nichts erreichen konnte, wollte ich die Gelegenheit nutzen, mal ein bisschen Sonnenlicht auf mein verstaubtes Verhältnis zu Gott, Beten, Jesus und Christentum fallen zu lassen.
„Lies diese Passagen aus dem Buch Mormon und dann frag Gott ob es wahr ist!“
Gelesen. Ja aber ja natürlich ist es wahr, wieso soll ich Gott fragen? So oft ging es darum ewtas zu glauben. Ist es wirklich wahr!? Glaubst Du es!? Glaubst Du dran!?
Hab ich noch nicht ganz verstanden was dahintersteht…vielleicht aber du??
Außerdem glauben sie daran, dass wir zwar Gottes Kinder sind aber dass Gott außerhalb von uns ist. „Und wenn er hier als Lichtkegel neben uns stehen würde, dann würden wir eh alles machen wollen was er sagt.“ Ich lass das mal so stehen…
Ansonsten haben wir außer der, ihrerseits oftmals überhand-nehmenden Geschichte drumherum, uns wunderschön über Essenz unterhalten können. Waren sehr nette Gespräche. Aber wie gesagt, ich bin trotzdem ein bisschen zu vorsichtig gewesen, hab mich mal wieder zu sehr angepasst weil ich Angst hatte dass sie anfangen zu weinen wenn ich z.B. sage: „Ich bin Gott“.
Aber bin ich wirklich Gott? Oder ist Gott überall? Überall da wo ich bin?…ich spür wie sich meine Gehirnzellen blutig reiben.
Trotzdem!: Ich entwickel immer mehr Symphatie für „Gott“ oder das geheimnisvolle „Du“!
Du = Ich? Ich = Du? Halt! Wer bist Du?
Ein „Du“ dem ich dankbar sein kann. Ein „Du“, dass ich etwas fragen kann und dann kurz einmal innehalte um zu schauen was kommt, auch wenn ich selbst die Antwort gebe..…gibst.

Die Vögel zwitschern den Autos was vor.
Warme Luft lässt Blumen in Deinen Lungen blühen.
Ein Fuß ist stets vor dem anderen.
Frühling.

Montag, März 14, 2005

wisdom intravenously

Weisheit, Wahrheit, Einsicht,Sinn und Gott! Suchbgeriff, Doppellklick. Seite 367. Kapitel 15.
I’m overdosed! Mein einst so strebsamer, fideler Eros liegt im Standby Modus gelangweilt auf dem Sofa in meinem Hinterkopf und sagt zu aller Multimedia-Weisheit die so durchdringt:
Ja! Richtig! Gut! Stimmt! Weiter so!
Ja früher war das noch anders! Buddha, Jesus und Mohammed mussten alles noch selbst anpacken. Da wurde noch geschuftet und gelitten! Da gabs kein ‚ich geh mal schnell ins Internet und lad mir die Erleuchtung für Dienstag Nachmittag runter’. Früher hat man noch experimentiert. Nichts gegessen, nicht geatmet, nicht geschlafen, komische Kräuter gegessen oder sich stundenlang im Kreis gedreht.
Tja und heutzutage schaut man lieber nach, fragt lieber die die Ahnung haben, verlässt sich auf Tradition anstatt den grauen Zellen mal in den Arsch zu treten.
'Was zählt meine kleine Erkenntnis während dem Frühstück denn schon? - Da liegen die Bücher!'
Oder sollte ich mir darüber lieber keine Sorgen machen und geduldig warten bis mein Atem auf mich achtet?
Ich weeeiiß ja nicht…..ich weiß ja nicht…
Ich komm mir manchmal so vor wie damals als mein Vater mit mir Lego gebaut hat und ich immer wieder fragte: „Darf ich auch was machen?“
Darf ich auch noch was machen?
„Sei still und sei glücklich!“

Kennt ihr das Gefühl? Oder hab ich zulang auf meinem Gehirn gekaut?

Und trotz allem!!! Es gibt noch sooo viel zu tun!!! Drinnen,draußen,zwischendrin.

Achja übrigens: Les gerad das Enneagramm und heute Nacht hab ich Ken Wilber am Bahnhof getroffen. Er war voll nett und irgendwie jung. Er meinte ich wäre eine Eins.
Ich will aber keine Eins sein!

Alles erdenklich Gute!

Freitag, März 11, 2005

Die wirklich wichtigen Fragen des Lebens!:

Kommode oder Kleiderschrank? Hochbett oder einfach Bett? Kaution in Raten zahlen?
1 Eimer Farbe oder 2? Ocker oder honiggelb?? Es geht um die pure Existenz!
Jaja ihr liebe Hochbetten, Kleiderschränke, Matratzen und Mieverträge. Hausratsversicherungen, Kaution und Innenfarbe.
Your r so cute! drudging drudgy drudge business sucking all my energy…but not quite!
Aber außer „nehm ich dies oder das- Entscheidungen gibt’s auf solchen IKEA Reisen auch nette, engagierte Menschen die einem zeigen wo der Ausgang ist. Einen ganz normalen Mann der lächelnd meine Mahler-Rolle aufhebt und viel zu oft viel zu schöne Frauen die unverschämterweise einfach mal so den ganzen Raum für sich beanspruchen und ich mich zähneknirschend dran vorbei zwängen muss.
„Till, wake up! Its not real!“
„what? ya sure.....hey you see that one over there?!“
Und wenn mich gerade kein Angebot anschreit, ich gerade nicht doch nochmal was essen könnte, ich mich gerade nicht gegen den
--könntichjaauchnochgebrauchen Rausch— wehren muss und gerade nicht Ellenbogen ausfahren muss um nach Kleingedrucktem auf Mietverträgen zu suchen,….dann bleib ich stehn, atme auf und schau auf zur Sonne auch wenn sie sich hinter einer windigfeuchtkalten Mischung aus Schnee und Regen versteckt so reichen ihre Strahlen doch hindurch und besänftigen außer mich auch gestresste Busfahrer mit weichen Händen, automatisierte Verkäuferinnen mit unschuldigen Augen, süße -gut-bürgerliche Familien in der Kinderzimmerabteilung, und all die anderen vollkommenen, zitternden Auren….
Hach!

Mut zur Veränderung!!!
Aber erstmal eine rauchen….

Liebe Grüße!

Mittwoch, März 09, 2005

Wem danken?

Dieses Gedicht habe ich geschrieben als ich über einen Tag lang nichts gegessen habe.. Und es war irgendwie cool, außer dass ich halt dauernd an Essen dachte.
Die Welt scheint einem wie verwandelt wenn man seinem kleinem quengeligen Hungerkind nicht dauernd etwas vor die Nase schiebt. Plötzlich scheint man die kleine süße Lebensflamme in sich deutlich spüren zu können während man auf wackligen Beinen grinsend durch die Gegend wankt.
Ich glaub ich ess jetz nie mehr was. Essen ist uncool.
Oh ja und hey! Stink normales Brot hab ich noch nie so geschätz wie dann!
„Hey ich darf das jetzt einfach essen! Wow! Danke!“
Nur wem danken?
Heute hab ich nicht für mich gekocht sondern für Dich.
„Koch doch heut einmal für Dich und nicht für Dich“ hat ein herumwuselndes Krishna Bewusstsein mit den entsprechenden Gesten heut auf der Straße zu mir gesagt. Die Buddhisten seien ja so egoistisch, verziehen sich nur in ihre Leere um eins mit allem zu sein. Niemand dem man dienen könne weil man ja selbst Gott sei. „Wir hingegen wollen dienen. Wir dienen Gott“.
Deswegen habe ich heute nicht für mich gekocht sondern mal für Dich. Aber irgendiwe hats nicht funktioniert. Ich hatte zuviel Hunger.
Aber ich glaube ich hab so eine leise Ahnung was der Mensch meinte….
Aber wer bist ‚Du’ überhaupt? Bist ‚Du’ da draußen oder hier drinnen? Bist ‚Du’ Ich? Bin ich Du? Wer bist Du und wer bin ich? Magst Du mich?
Wem danken für all dieses Lebensglück? Dir oder Mir?

May all beings be happy, joyous, loving and peacful!
Danke!

Montag, März 07, 2005

march-monday-poem

To begin with....

Lebendigkeit

!
Eine tot gesagte Synapse,
hat Dich verschluckt.
Plötzlich stehst Du da,
zwischen Raum und Zeit
Und all Dein Eigentum dreht sich fremdartig um Dich.
Scheinwerferlicht schreit Dich lachend an.
Und Dein Haus wird zu einem überdimensionalen,
hauchdünnen Fenster.
Das Schild was Dir die Richtung wies
Hast sich selbst verspeist.

Kein Schritt findet eine Spur.
Eine Treppe-horizontale.
Verdutzt wie ein gestutzter Baum
schaust Du in die glitschige Leere

Gib auf! Lass los!
Es bleibt nichts anderes übrig
als einfach laut loszulachen
und sein Glück in die Ferne zu brüllen!
Sich kräftig zu schütteln
Und sämtliche Korken ins Universum zu schießen

Beiss ab von der Luft!
Pflück Dir einen seltenen Baum!
Nimm einen Schluck von allen Herzen!
Atme ein, den weinenden Raum!
Und streichle Deine geschrumpften Schmerzen!

Mach schnell!
Denn Du kannst noch zurück!
Während Du dich gleichzeitig verlierst und fängst.
schaut Deine alte Haut Dich bemitleidenswert an.
Du überlegst….
Jedoch liest diesen Satz.
Mach Dich locker!
Nimm Dein Schicksal an die Hand.
Den nächsten Schritt,
musst Du jetzt selber gehen.