Samstag, Januar 14, 2006

Das letzte Teil

Meine Bauchschmerzen haben endlich aufgehört. Gestern war ich in der Oper. Es wurde ein Ballett aufgeführt. Die urtümlichsten Melodien von Bach, die essenziellste Musik, die Klänge aus der die Seele besteht, begleitet von einem mit Leichtigkeit und Geschmeidigkeit hemmungslos verführerischen Tanz leerten mich aus, ohne Zögern. Bachs Musik die immer an Gottes Händen sich schmiegt, immer bei sich ist, immer sich selbst bleibt, nie Dein Herz Dir vor Deinen Augen aus der Brust reißt, nie nach Dir ruft. Die Musik die authentisch und selbstbewusst Dich wohlowollend von der Seite betrachtet, der Du einwilligen musst, die Dich nicht herbeireißt, die Dich nicht verspeist. Die Musik die Dich langsam und unbemerkt in die stets fortwährende Schöpfung Gottes einwiegt, die Dich ausgleicht auch wenn Deine Ohren nicht gespitzt. Die Musik die wie Licht in Deine Brust scheint, als die Du selbst nachklingst, als die Du sprichst und lächelst, die Dich weiter komponiert im Licht Deiner offenen Hand. Auf der Bühne: Wunderschöne Körper als Klangbewegung verkoppeln zwei Sinne, ergeben sich der Musik, werden getanzt von der unsichtbaren, zerbrechlichen Perfektion, die mit jedem Moment in dem sie Dir die Tränen in die Augen treibt, staunend und beglückt das Licht der Welt erblickt.